Wühlen im Archiv IV – ‚We will not let you go‘

Bildcredits:
Performance: We will not let you go, 2018 © Fanni Futterknecht, Video Still

10.09.2021
Kunstraum Niederoesterreich, Wien

***english version below***

We will not let you go ist der Titel der 2017 von Fanni Futterknecht eingereichten Performance. Die H13 Performancepreis-Einreichungen werden im Kunstraum Niederoesterreich aufbewahrt; einem inzwischen umfassenden Fundus an potentiellen Performances. Aus dieser Sammlung wählten wir Futterknechts Konzept und dürfen uns diesem mit ihrer freundlichen Erlaubnis in Wühlen im Archiv IV widmen. Futterknechts “tableau-artige Situationen und performative Bildmomente” sind inspiriert aus medialen Bildern und Protesten im öffentlichen Raum und sollen nun  in den Kunstraum getragen werden. Um der Performance nachzuspüren wollen wir eine Umsetzung des Konzepts ausverhandeln und gemeinsam erproben. Das Konzept stellt für uns eine latente Form einer Performance dar. Dieser Möglichkeitsraum beinhaltet unendlich viele potentielle Umsetzungen.

Mit der Serie Wühlen im Archiv wollen wir je eine Performance aus dem Archiv des Kunstraum Niederoesterreich quasi ‘exhumieren’ und mit Hilfe einer systematischen Analyse von Performancedokumenten künstlerisch-performativ nachstellen. Das Projekt fordert das Ende der Betrachtung: kein Reenactment, sondern ein forensisches Zusammensetzen der Spuren, ein physisches Nachempfinden eines vergangenen Ereignisses. Dafür wenden wir eine eigens entwickelte Methode an, die wir an Diana Taylors Konzept des scenarios anlehnen. Dieses bildet einen Rahmen, der multiperspektivisch Interpretationsspielräume sowie zeitliche, örtliche und kulturbedingte Verschiebungen zulässt; eine formalistische Struktur, die sich unterschiedlicher Überlieferungs-Modi bedient.

Auf einer praktischen Ebene widmen wir uns folgenden Fragen: Was kann durch den Prozess des Selbst-Wiederholens erfahren oder verstanden werden? Welche Aktualisierungen oder Reinterpretationen finden statt? Was bedeuten dieser Perspektivenwechsel für eine feministische Geschichtsbetrachtung, aber auch für einen alltäglichen Umgang mit vergangenen Ereignissen? Der Fokus verschiebt sich von der Frage nach der akkuraten lückenlosen Überlieferung hin zur Frage was und wie wir aus vergangen (Performance-)Ereignissen für ein rezentes Gesellschafts- und Kulturverständnis lernen.

Wühlen im Archiv ist eine Kooperationsprojekt zwischen Performatorium und Kunstraum Niederoesterreich.

***english***

Digging into the Archive

We will not let you go is the title of the 2017 submitted performance by Fanni Futterknecht. The H13 Performance Prize submissions are stored at Kunstraum Niederoesterreich; a now extensive repository of potential performances. From this collection we chose Futterknecht’s concept and, with her kind permission, may devote ourselves to it in  Digging into the Archive IV. Futterknecht’s tableau-like situations and moments of  performative image are inspired by media pictures and protests in public space and are now to be carried into the art space. In order to collectively trace the performance we want to negotiate and rehearse a possible implementation of the concept. For us, the concept represents a latent form of a performance. This space of possibility contains an infinite number of potential realisations.

By Digging into the Archive, we want to ‚exhume‘ a performance from the archive of Kunstraum Niederoesterreich and reiterate it with the help of a systematic analysis of performance documents. The project demands the end of contemplation: not a re-enactment, but a forensic composition of the traces, a physical recreation of a past event. For this, we use a ‘home made’ method, based on Diana Taylor’s concept of the scenario. This forms a framework that allows for multi-perspective interpretations and shifts in time, place and culture; a formalistic structure that makes equal use of the modes of tradition.

On a practical level, we address the following questions: What can be experienced or understood through the process of repeating? What kind of updates or reinterpretations take place? What does this change of perspective imply for a feminist perspective on history, but also for an everyday dealing with past events? The focus shifts from the question of accurate and complete transmission to the question of what and how we learn from past (performance) events for a recent understanding of society and culture.

Digging into the Archive is a cooperation between Kunstraum Niederoesterreich and Performatorium.

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Wühlen im Archiv III. Performance ist ein Konzept ist ein Dokument ist eine Performance

26.06.2021
Kunstraum Niederoesterreich, Wien

***english version below***

In der dritten Folge dieses künstlerischen Forschungsprojekts zur Archivierung von Performancekunst beziehen wir uns exemplarisch auf die Performance Wenn es eine andere Möglichkeit gäbe von Julia Marx (H13 Niederösterreichpreis für Performance, September 2015). 

Mit der Serie Wühlen im Archiv wollen wir je eine Performance aus dem Archiv des Kunstraum Niederoesterreich quasi ‘exhumieren’ und mit Hilfe einer systematischen Analyse von Performancedokumenten künstlerisch-performativ nachstellen. Das Projekt fordert das Ende der Betrachtung: kein Reenactment, sondern ein forensisches Zusammensetzen der Spuren, ein physisches Nachempfinden eines vergangenen Ereignisses. Dafür wenden wir eine eigens entwickelte Methode an, die wir an Diana Taylors Konzept des scenarios anlehnen. Dieses bildet einen Rahmen, der multiperspektivisch Interpretationsspielräume sowie zeitliche, örtliche und kulturbedingte Verschiebungen zulässt; eine formalistische Struktur, die sich unterschiedlicher Überlieferungs-Modi bedient. 

Auf einer praktischen Ebene widmen wir uns folgenden Fragen: Was kann durch den Prozess des Selbst-Wiederholens erfahren oder verstanden werden? Welche Aktualisierungen oder Reinterpretationen finden statt? Was bedeuten dieser Perspektivenwechsel für eine feministische Geschichtsbetrachtung, aber auch für einen alltäglichen Umgang mit vergangenen Ereignissen? Der Fokus verschiebt sich von der Frage nach der akkuraten lückenlosen Überlieferung hin zur Frage was und wie wir aus vergangen (Performance-)Ereignissen für ein rezentes Gesellschafts- und Kulturverständnis lernen. 

***english***

Digging into the Archive. Performance is a concept is a document is a performance

In this third episode of the artistic research project on archiving of performance art, we refer exemplarily to the performance Wenn es eine andere Möglichkeit gäbe by Julia Marx (H13 Niederösterreichpreis für Performance, September 2015).

By Digging into the Archive, we want to ‚exhume‘ a performance from the archive of Kunstraum Niederoesterreich and reiterate it with the help of a systematic analysis of performance documents. The project demands the end of contemplation: not a re-enactment, but a forensic composition of the traces, a physical recreation of a past event. For this, we use a ‘home made’ method, based on Diana Taylor’s concept of the scenario. This forms a framework that allows for multi-perspective interpretations and shifts in time, place and culture; a formalistic structure that makes equal use of the modes of tradition.

On a practical level, we address the following questions: What can be experienced or understood through the process of repeating? What kind of updates or reinterpretations take place? What does this change of perspective imply for a feminist perspective on history, but also for an everyday dealing with past events? The focus shifts from the question of accurate and complete transmission to the question of what and how we learn from past (performance) events for a recent understanding of society and culture.

Performatorium im Ohr

Performance aus der Box. Episode 1: Archivmaterialremix*
Performatorium #019. Performatorium im Ohr**
30.01.2021
https://soundcloud.com/performatoriumimohr

—english below—

Performatorium goes Podcast: aufgrund der physischen Entfernung begegnen wir uns neuerdings in euren Ohren. Die Staffel Performance aus der Box. Über die Archivierung von Performancekunst setzt da an wo wir mit Wühlen im Archiv II und Malu Blumes Performance But they don’t seem to go away aufgehört haben. In der aktuellen Staffel steht die Frage des Wissenstransfers von performativer Kunst im Zentrum, ebenso wie die These, dass durch Performance Wissen generiert und von Körper zu Körper weitergegeben werden kann. In dieser Folge tauchen wir ein in die künstlerische Forschung des Performatoriums. Der Archivmaterialremix ist nicht nur der Titel, sondern auch unsere Methode zur Analyse künstlerisch-performativer Praxis in Form einer Audio-Collage. Der Remix basiert auf verschiedenen Archivdokumenten sowie oral history Elementen. Da das ursprünglich geplante Performatorium im Echoraum nicht umgesetzt werden konnte, wird stattdessen die erste Folge unseres Podcasts in freund*innenschaftlicher Kooperation mit dem Echoraum veröffentlicht. 

*Vielen Dank an die Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, insbesondere Theresa Rößler, für die Einladung zur Online Gesprächsreihe Das Archiv diskutiert. Die Einladung war ausschlaggebend für die Entwicklung des Archivmaterialremix und wir konnten ihn in diesem Rahmen live erproben.  https://www.graduation.studio/events (zuletzt abgerufen 03.12.2020)

**Vielen Dank an dieser Stelle an die Macherinnen des Workshops Wissenschaft im Ohr an der MDW Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien in Kooperation mit dem WTZ Ost, Anna Zethner und Julia Grillmayr, mit deren freundlicher Zustimmung wir uns an ihren Workshoptitel anlehnen dürfen!

—english—

Performance out of the Box. Episode 1: Archivmaterialremix
Performatorium #019. In-Ear Performatorium** 

Performatorium goes podcast: due to Covid we still have to keep physical distance but we will now gather in your ears. The season Performance out of the box. On the Archiving of Performance Art starts where we left off with Digging into the Archive II and Malu Blumes Performance But they don’t seem to go away. In this season we focus on the knowledge transfer of performativ art and the thesis that knowledge can be generated through performance and passed on from body to body. In this episode we dive into the artistic research of the Performatorium. The Archivmaterialremix is ​​not only the title, but also our method for analyzing artistic performative practice by means of an audio collage. The remix is ​​based on various archival documents as well as oral history elements. Since the originally planned Performatorium in the Echoraum could not be realised, the first episode of our podcast will be published in friendly cooperation with the Echoraum instead.

*Many thanks to Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, especially Theresa Rößler, for the invitation to the online discussion series Das Archiv diskutiert. The invitation was crucial for the development of the Archivmaterialremix. https://www.graduation.studio/events (last accessed 03.12.2020)

**Many thanks to the creators of the workshop Wissenschaft im Ohr at the Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien in cooperation with the WTZ Ost, Anna Zethner and Julia Grillmayr.

 

Performatorium @ Das Archiv diskutiert

Das Archiv diskutiert
16.11.-19.11.2020, Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, online Gesprächsreihe

Eine performative Spurensuche
18.11.2020

In einer praktischen Übung arbeiten wir gemeinsam in einem Vorstellungsraum: digital verbunden, physisch auf Distanz. In einer Ausnahmesituation, auch für das Performatorium, welches als Plattform bisweilen mit der physischen Ko-Präsenz von Körpern arbeitet, wollen wir im Rahmen von das Archiv diskutiert, den virtuellen Raum nicht nur als Ort des intellektuellen Austausches verstehen, sondern als ein temporäres Labor. Neben dem objekt- text- und bildbasierten Archiv soll auch der Körper als Speicherort des Wissens erprobt werden. Anhand der performativen Übung über den virtuellen Raum untersuchen wir die Rolle des (eigenen) physischen Körpers in Bezug auf die Speicherung und Weitergabe von Wissen. Wir arbeiten mit Fragmenten einer vergangen Performance – mit der Nacherzählung auf Basis von Dokumenten – und begeben uns damit gemeinsam auf Spurensuche. 

Die Gesprächsreihe findet im Rahmen des diesjährigen Rundgangs der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe statt. Das Programm wird auf einer eigens dafür eingerichteten Website ab dem 12.11.20 einzusehen und zu verfolgen sein.

graduation.studio

Wühlen im Archiv II – going online

Wühlen im Archiv II. Modellhaftes Heraufbeschwören einer Performance im Digitalen Raum

20.11.2020
Kunstraum Niederoesterreich, via Zoom

***english version below***

Für den zweite Teil von Wühlen im Archiv haben wir die Künstlerin Malu Blume eingeladen und führen die Untersuchung zu ihrer vergangenen Arbeit But they don’t seem to go away (Performancereihe 2017, Kunstraum Niederoesterreich) gemeinsam fort. Den Umständen geschuldet treffen wir alle nun online aufeinander und begeben uns gemeinsam in ein digitales Experiment. Mit ‚Wühlen im Archiv II‘ holen wir ein Ereignis aus dem Archiv, begeben uns auf eine Gedankenreise mit körperlichen Übungen und stellen die Performance in unserer Vorstellung  nach. Das (nun digitale) Projekt fordert das Ende der Betrachtung: kein Reenactment, sondern ein forensisches Zusammensetzen der Spuren, ein physisches Nachempfinden eines vergangenen Ereignisses.

Wühlen im Archiv beschäftigt sich mit dem Archiv des  Kunstraum Niederoesterreich und entsteht als Kooperationsprojekt zwischen der Institution und Performatorium (Olivia Jaques und Marlies Surtmann).

***english version***

Digging into the Archive II. An Exemplary Evocation of a Performance in the Digital Sphere

For the second part of Digging into the Archive we have invited the artist Malu Blume and together we continue the investigation of her past performance But they don’t seem to go away (Performancereihe 2017, Kunstraum Niederoesterreich). Because of the current circumstances we will come together for a digital experiment. With ‚Digging into the Archive II‘ we take an occurrence from the archive, embark on a mental journey with bodily exercises and reconstruct the performance in our imagination. The (now digital) project demands the end of observation: not a re-enactment, but a forensic composition of traces, a physical recreation of a past event.

Digging into the Archive is investigating the archive of Kunstraum Niederoesterreich and is a cooperation of the institution and Performatorium (Olivia Jaques and Marlies Surtmann).

Performatorium #017 – Ortserkundung Im_flieger

19.09.2020
Im_flieger, Wien

Wir wagen ein kollektives performatives Experiment. Im Performatorium #017 nehmen wir die Beschäftigung mit dem Mapping lokaler Performance-Szenen wieder auf. Bei vergangenen Performatorien wurde eine intuitive, kollektive und doch subjektive Performance-Karte verhandelt und skizziert. Diese lokalen Netzwerke wurden in einer am geografischen Wien orientierten Karte verortet.

Bei dieser Ortserkundung wollen wir das Flächenhafte der Karte verlassen und an einem dieser Netzwerkknoten in die Tiefe gehen: Im_flieger KünstlerInnen_Initiative. Anhand von Augenzeug*innenberichten empfinden wir eine Im_flieger stattgefundene Performance nach und rekonstruieren das Szenario der Performance und deren Kontext: Wer agierte wie im Raum? Welche Umstände machten die Performance in diesem Moment möglich? Warum wurde genau dieses Projekt zu jenem Zeitpunkt programmiert und wie steht dieses in Verbindung mit anderen und den gesellschaftlichen Vorgängen dieser Zeit? Wie spürt es sich an sich auf die Spuren dieser Performance und ihrer örtlichen Bedingungen zu begeben, mitgeprägt durch die anwesenden Teilnehmer*innen, durch eine sich konstant verändernde Welt.

http://www.imflieger.net/

 

Wühlen im Archiv I – Modellhaftes Heraufbeschwören einer Performance

11.07.2020
Kunstraum Niederoesterreich, Wien

***english version below***

Mit Wühlen im Archiv wollen wir eine Performance aus dem Archiv des Kunstraum Niederoesterreich quasi ‘exhumieren’ und mit Hilfe einer systematischen Analyse von Performancedokumenten nachstellen. Das Projekt fordert das Ende der Betrachtung: kein Reenactment, sondern ein forensisches Zusammensetzen der Spuren, ein physisches Nachempfinden eines vergangenen Ereignisses. Dafür werden Anleihen an Diana Taylors Konzept des Szenarios genommen, dies bedeutet eine stufenweise Annäherung an eine Performance. Taylor etabliert das Szenario als eine Art Analysewerkzeug, um vergangene Ereignisse ‘heraufzubeschwören’ und durch diverse Tradierungsmodi verstehen zu lernen. Neben die Logik des traditionellen Archivierens, welche auf Schrift, Bild und Objekt basiert, stellt Taylor eine Tradierung in Form kultureller Praktiken (Repertoire). Das Archiv und das Repertoire befinden sich in einem wechselseitigen Verhältnis und bedingen einander. Das Szenario bildet einen Rahmen, der multiperspektivisch Interpretationsspielräume sowie zeitliche, örtliche und kulturbedingte Verschiebungen zulässt; eine formalistische Struktur, die sich den Modi des Archivs wie auch des Repertoires gleichermaßen bediene.

Wühlen im Archiv stellt einen performativen Versuch dar Diana Taylors Szenario durch zwei unterschiedliche Ansätze modellhaft auf eine Performance anzuwenden. Dabei stehen Fragen im Zentrum wie: An welchen Stellen entstehen Reibungen durch den Transfer einer Performance in einen anderen zeitlichen Kontext? Was kann durch den Prozess des Selbst-Durchlebens erfahren oder verstanden werden? Welche Aktualisierungen oder Reinterpretationen finden statt? Was bedeuten dieser Perspektivenwechsel für eine feministische Geschichtsbetrachtung, aber auch für einen alltäglichen Umgang mit vergangenen Ereignissen? Der Fokus verschiebt sich von der Frage nach der akkuraten lückenlosen Überlieferung hin zur Frage was und wie wir aus vergangen (Performance-)Ereignissen für ein rezentes Gesellschafts- und Kulturverständnis lernen.

Wühlen im Archiv beschäftigt sich mit dem Archiv des  Kunstraum Niederoesterreich und entsteht als Kooperationsprojekt zwischen der Institution und Performatorium (Olivia Jaques und Marlies Surtmann).

 ***english version***

Digging into the Archive I. An Exemplary Evocation of a Performance

An archive refers to the systematic collection of documents of past events, i.e. their recording, putting into order and being catalogued. Digging is usually not desired because it contradicts the logic of order and classification. Even though the archive of Kunstraum Niederoesterreich has not yet been catalogued and is therefore not open to the public, we are gaining an exemplary view of the young and committed performance past of the exhibition space.

By Digging in the Archive, we want to ‚exhume‘ a performance from the archive of Kunstraum Niederoesterreich and re-enact it with the help of a systematic analysis of performance documents. The project demands the end of contemplation: not a re-enactment, but a forensic composition of the traces, a physical recreation of a past event. For this, we borrow from Diana Taylor’s concept of the scenario, which means a gradual approach to the performance selected. Taylor establishes the scenario as a kind of analysis tool to ‚conjure up‘ past events and to learn to understand them through various modes of transmission. In addition to the logic of traditional archiving, which is based on writing, images and objects, Taylor places a tradition in the form of cultural practices (repertoire). The archive and the repertoire are in a reciprocal relationship and condition each other. The scenario forms a framework that allows for multi-perspective interpretations and shifts in time, place and culture; a formalistic structure that makes equal use of the modes of the archive and the repertoire.

Digging into the Archive is a performative attempt to apply Diana Taylor’s scenario to a performance through two different approaches. The central questions are: At which points does the transfer of a performance into a different temporal context cause friction? What can be experienced or understood through the process of re-enacting? What kind of updates or reinterpretations take place? What does this change of perspective imply for a feminist perspective on history, but also for an everyday dealing with past events? The focus shifts from the question of accurate and complete transmission to the question of what and how we learn from past (performance) events for a recent understanding of society and culture.

Digging into the Archive is investigating the archive of Kunstraum Niederoesterreich and is a cooperation of the institution and Performatorium (Olivia Jaques and Marlies Surtmann).

ABSAGE/CANCELLATION: Performatorium #015

***english version below***

Performatorium #015 – Labor für eine zeitgenössische performative Praxis
SA, 04.04.2020, 11:00 – 15:00 Uhr
Lazy Life, Burggasse 44, 1080 Wien

Leider müssen wir das für SA, 04.04.2020 geplante Performatorium aufgrund der derzeitigen Maßnahmen zur Corona-Prävention absagen.

Wir wünschen euch alles Gute und freuen uns schon auf ein Wiedersehen demnächst oder ein wenig später! Bleibt solidarisch auf Distanz aber trotzdem zusammen, bleibt gesund!

Bildcredits: © unbekannt

 

***ENGLISH***

Performatorium #014 – Laboratory for a contemporary performative practice
SAT, 04.04.2020, 11am – 3pm
Lazy Life, Burggasse 44, 1080 Wien

Unfortunately we have to cancel the Performatorium planned for SA, 04.04.2020 due to the current measures for corona prevention.

We wish you all the best and look forward to seeing you again soon or a little later! Keep your distance in solidarity but stay together nonetheless, stay safe!

Photo credits: © unknown

Performatorium #014 @Schaustelle

Performatorium #014 – Labor für eine zeitgenössische performative Praxis
SA, 08.02.2020, 11:00 – 15:00 Uhr
Schaustelle
Margaretenstraße 106, 1050 Wien

***english version below***

Beim kommenden Performatorium, das im Rahmen der Ausstellung woman of a future bubble (or go tell the moss that we are leaving) stattfindet, laden Johanna Nielson und Agnes Schneidewind zu einem multimedialen und multisensoriellen Dialog ein, in dem wir uns im fiktiven Raum der Kleinschen Flasche bewegen und kommunizieren. Die Kleinsche Flasche ist ein geometrisches Objekt, eine „nicht-orientierbare, zweidimensionale differenzierbare Mannigfaltigkeit“. Bei der Kleinschen Flasche ist das Äußere gleichzeitig das Innere. Gleitet man an der Oberfläche entlang, kommt man von Innen nach Außen und wieder nach Innen, ohne über eine Kante zu gehen (wie etwa bei einem Glas). Daher ist es nicht möglich, Inneres und Äußeres zu unterscheiden.
Johanna Nielson und Agnes Schneidewind arbeiten seit Mai 2018 an dem Projekt AH I SEE, eine Serie von performativen Experimenten, die sich mit dem Zusammenspiel von Zeichnen und Tanzen, spekulativen (Körper-)Landschaften und Mechanismen der Übersetzung beschäftigen. woman of a future bubble (or go tell the moss that we are leaving) ist das nächste Kapitel der Serie.

Wir freuen uns auf ein gemeinsames Performatorium #014!

Johanna Nielson, Agnes Schneidewind, Marlies Surtmann und Olivia Jaques

+

woman of a future bubble (or go tell the moss that we are leaving)

6.2. – 26.2.2020
Schaustelle // Margaretenstraße 106, 1050 Wien
 
Do 6.2. // 19.00 // Vernissage mit Performance
Sa 8.2. // 11.00 – 15.00 // Performatorium #014
26.2. // 19.00 // Finissage mit Performance
 
Öffnungszeiten:
Mi 12.+19.2. // 12.00 – 18.00
Sa 15.+22.2. // 12.00 – 18.00
(und auf Anfrage)

Johanna Nielson (AT) hat Zeitgenössischen Tanz und Tanzpädagogik in Linz studiert. Sie kreiert fluide Performanceformate, in denen unterschiedliche Disziplinen aufeinandertreffen. Unter anderem performte sie mit Oleg Soulimenko, Claire Levefre, Peaches und Keith Hennessy. In Kollaborationen arbeitet sie u.a. mit Agnes Schneidewind, dem Phoenix Baroque Austria Ensemble, Marina Poleukhina oder Julia Danzinger. https://johanna-nielson.wixsite.com/website

Agnes Schneidewind (AT) hat Philosophie in Wien studiert und Weiterbildungen in somatischen Körperpraktiken und Performancekunst in Antwerpen und Brüssel absolviert. Ausgehend von Sinneserfahrungen und Traumpraktiken arbeitet sie mit Bewegung, Text und visuellen Medien. Sie arbeitet unter anderem in künstlerischen Projekten mit Johanna Nielson (AT), Mieke Weckesser (DE), Isabel Burr-Raty (BE) und Eve Bonneau (FR). http://asjnijdewindt.wordpress.com

Dieses Performatorium wird unterstützt von Im_flieger und schultes wien

https://performatorium.wordpress.com/ueber/
https://www.facebook.com/PerformatoriumVienna/

***ENGLISH***

Performatorium #014 – Laboratory for a contemporary performative practice

SAT, 08.02.2020, 11am – 3pm
Schaustelle
Margaretenstraße 106, 1050 Wien

Dear friends and Performance-lovers,

At the upcoming Performatorium, which is part of the exhibition woman of a future bubble (or go tell the moss that we are leaving), Johanna Nielson and Agnes Schneidewind invite us to a multimedia and multi-sensory dialogue in which we move and communicate in the fictional space of the Klein bottle. The Klein Bottle describes a geometric object, a „non-orientatable, two-dimensional differentiable manifold“. The outside of the Klein bottle is at the same time its inside. If you glide along its surface, you come from the inside to the outside and back to the inside without going over an edge (like you would with a glass). Therefore it is not possible to distinguish the inside from the outside.
Johanna Nielson and Agnes Schneidewind have been working since May 2018 on the project AH I SEE, a series of performative experiments that deal with the interaction of drawing and dancing, speculative (body) landscapes and mechanisms of translation. woman of a future bubble (or go tell the moss that we are leaving) is the next chapter in the series.

We are looking forward to Performatorium #014 and to everyone who wants to join in!

Johanna Nielson, Agnes Schneidewind, Marlies Surtmann and Olivia Jaques

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woman of a future bubble (or go tell the moss that we are leaving)

6.2. – 26.2.2020
Schaustelle // Margaretenstraße 106, 1050 Wien
 
Do 6.2. // 19.00 // Vernissage mit Performance
Sa 8.2. // 11.00 – 15.00 // Performatorium #014
26.2. // 19.00 // Finissage mit Performance
 
Öffnungszeiten:
Mi 12.+19.2. // 12.00 – 18.00
Sa 15.+22.2. // 12.00 – 18.00
(und auf Anfrage)

Johanna Nielson (AT) studied contemporary dance and dance education in Linz. She creates fluid performance formats in which different disciplines meet. She has performed with Oleg Soulimenko, Claire Levefre, Peaches and Keith Hennessy, among others. She works collaboratively with Agnes Schneidewind, the Phoenix Baroque Austria Ensemble, Marina Poleukhina and Julia Danzinger, among others. https://johanna-nielson.wixsite.com/website

Agnes Schneidewind (AT) studied philosophy in Vienna and participated at further eduction classes within somatic body practices and performance art in Antwerp and Brussels. Based on sensory experiences and dream practices, she works with movement, text and visual media. She works in artistic projects together with Johanna Nielson (AT), Mieke Weckesser (DE), Isabel Burr-Raty (BE) and Eve Bonneau (FR), among others. http://asjnijdewindt.wordpress.com

This Performatorium is supported by Im_flieger and schultes wien.

https://performatorium.wordpress.com/ueber/
https://www.facebook.com/PerformatoriumVienna/